Bérénice

Ein Netzwerk kultureller und sozialer Akteure in der Großregion zur Bekämpfung von Diskriminierung.

Das Bérénice-Projekt wird im Rahmen des Programms Interreg Großregion vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union unterstützt.

Bérénice befasst sich mit den Strukturen des sozialen und kulturellen Bereichs in der Großregion, die sich für die soziale Integration, insbesondere von Ausländern, einsetzen und die sich für den Zugang zu Kultur für alle engagieren.

Durch die Annäherung der Künste an ein „kulturfernes“ Publikums will Berenice neue Räume für Diskussionen und Dialoge zwischen verschiedenen Akteuren schaffen, um gemeinsam eine für alle passende Vermittlung zu erarbeiten. Bérénice ist auch eine Plattform, die geflüchtete ausländische Künstler und Flüchtlinge allgemein willkommen heißt und ihnen Ressourcen für die weitere Entwicklung in der Großregion zur Verfügung stellt.

Ziel ist es, alle diese Strukturen zu vernetzen, um die Zusammenarbeit und Kommunikation im grenzüberschreitenden Bereich der Großregion zu verbessern. Bérénice ist eine Gelegenheit, Dinge zu vergleichen, Standpunkte zu vergleichen und neue Wege der Zusammenarbeit zu erfinden.

Bérénice Akademie

Im Herbst 2020 bieten Chudoscnik Sunergia, das Theater Metz, Festival Passages und das Theater Lüttich kreative Workshops im Rahmen der Bérénice Akademie zum Erlenen von interkulturellen, nicht sprachabhängigen, kreativen Arbeitsweisen. Die Workshops richten sich an Menschen, die mit Gruppen von Personen verschiedener Sprache, Alter, sozialen Kompetenzen und Herkunft arbeiten. Dabei werden kreative Werkzeuge vermittelt, die sie in ihrer Arbeit anwenden können. Gleichzeitig bietet der Kreativtag auch Raum für Erfahrungsaustausch und Reflexionen über interkulturelle Arbeit. Der Workshop am 21. Oktober 2020 in Eupen ist Teil einer Workshopserie im Rahmen der Bérénice Akademie: in Lüttich und in Metz finden im Frühjahr 2021 ebenfalls Workshops zum Thema „Soziale Inklusion durch Kunst“ statt. Die Teilnehmer sind herzlich willkommen, an den 3 Einheiten teilzunehmen.

Bérénice Label

Beschreibung der Aktionen: Da Inhalt und Form untrennbar sind, muss die Wahl der Stücke, die Teil unseres Projekts werden wollen einem genauen Pflichtenheft entsprechen (Bei den regelmäßigen Treffen der Mitglieder des möglichst breiten Netzwerks Bérénice wird festgelegt, an wen das Label vergeben wird). Die Theaterstücke, von denen wir hier sprechen, sind in den jeweiligen Strukturen kaum oder gar nicht vertreten.
– Die kulturelle Vielfalt fördern indem Theaterstücke für die Programmierung bevorzugt werden, die ausländische Künstler aus der Groβregion miteinander mischen;
– Innerhalb der künstlerischen Leitungen die ganzjährliche Programmierung von Theaterstücken begünstigen, die sich mit der Frage der Kultur und der Indentität auseinander setzen;
– Theaterstücke ins Programm nehmen, die aus Krisengebieten stammen oder die sich mit diesen Gebieten außerhalb Europas beschäftigen und sich, auf Grund ihrer Entfernung, von Ausreiseschwierigkeiten oder des geopolitischen Kontextes, außerhalb der offiziellen Umlaufkreise befinden:

– Die Theateraufführungen von einer Mediationsarbeit begleiten, indem man in gezielten Vierteln Vermittler einsetzt, um das Publikum vorzubereiten (Ausblidung von Kulturmediatoren). Die Theaterstücke werden kontextualisiert und werden vorher von einer NGO, einem Soziologen oder einem dem Stück zughörigen Historiker präsentiert und nach der Vorführung findet ein Treffen mit den Künstlern statt;
– Ein Kolloquium organisieren, das sich mit der Beziehung zwischen sozialem und kulturellem Bereich auseinandersetzt und damit wie diese besser zusammenarbeiten können, um die soziale Inklusion von Minderheiten weiterentwickeln zu können. Dieses Kolloquium findet 2018 in Trier in Zusammenarbeit mit allen Partnern satt, die die betroffenen sozialen und kulturellen Akteure zu einer Teilnahme anregen werden.

Bérénice Factory

Beschreibung der Aktionen: Bérénice Factory ist eine Plattform, die Künstler, die als Flüchtlinge nach Europa gekommen sind, in der Groβregion empfängt. Unsere Strukturen werden auf diese Weise als Kontaktstelle für diese Künstler identifiziert.
In unseren Arbeitsgruppen bilden wir einzelne Personen aus, die als Ansprechpartner über das kulturelle Geflecht jeder einzelnen Region und zu der Möglichkeit an unseren Aktionen teilzunehmen informieren und die die Künstler in ihren eigenen Produktionen begleiten werden.

– Wir stellen Kommunikationswerkzeuge in unterschiedlichen Sprachen zur Information von ankommenden Künstlern über die Groβregion zur Verfügung, um so ein Zugehörigkeitsgefühl zur Groβregion entwickeln zu können.
Unser Ziel ist es bis ins Jahr 2020 etwa hundert Künstler zu unterstützen.
– Künstler, die als Flüchtlinge in die Groβregion gekommen sind: Ein besonderes Augenmerk wird auf die Künstler gelegt die als Flüchtlinge nach Europa gekommen sind. Aus geografischen Krisengebieten stammend, in denen es schwierig ist zu arbeiten, wird den Künstlern, die in der Groβregion Zuflucht gefunden haben, zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses eine Gastspielzeit, sowie Hilfe und Unterstützung zur Aufführung erteilt.
– Anfrage an ein Kreativteam der GR : Für die Dauer des Projekts Bérénice wird eine Gruppe von Künstlern mit einer Produktion beauftragt, die sich mit den Fragen der Identität und des Territoriums auseinandersetzt. Diese Arbeit erstreckt sich über die gesamte Groβregion, in der jeder Partner seinen Beitrag zu dieser Produktion leisten wird; die Aufführungen zur erfolgreichen Zusammenarbeit der Partner werden 2019 stattfinden im Rahmen des Wandertheaters Bérénice ;
– Koproduktion mit einer Theatertruppe auβerhalb Europas : ermöglicht der ausländischen Truppe aus einem Krisengebiet die Früchte seiner kreativen Arbeit in der GR zu präsentieren ;
– Empfang von Theaterproduktion die Migranten integrieren: Wir legen ein besonderes Augenmerk auf kreative Gruppen die Theaterstücke schaffen, die auf direkte oder indirekte Weise Migranten in ihre Werke integrieren (wie die Gruppe Nimis in Belgien, The People United in Deutschland und Luxemburg, Pardès Rimonim in Frankreich …).
– Den Flüchtlingen ermöglichen an den Theateraufführungen teilzunehmen, indem man über das Publikum Patenschaften anbietet und auf diese Weise eine soziale Bindung herstellt ;
–  Regelmäßige Workshops zum künstlerischen Ausdruck anbieten, bei denen Flüchtlinge und Einwohner der GR zusammen kommen und somit den Zusammenhalt herstellen und die soziale Inklusion fördern.

Bérénice Karawane

Beschreibung der Aktionen: Schaffung eines neuen originellen und innovativen Kulturkonzeptes:

– Das Wandertheater Bérénice ist per Definition nomadenhaft: Es lässt sich in verschiedenen Städten der Partnerländer der Groβregion nieder (mit zeltartigen Wanderstrukturen und/oder in existierenden Einrichtungen vor Ort). Es ist ein sichtbares und verbindendes Element, das einem möglichst breiten Publikum gewidmet ist mit einem besonderen Nutzen für die ländlichen Regionen. Deshalb wird es ein vollständiger Teil des öffentlichen Raums: Dort finden Ausstellungen, Aufführungen, Konzerte, Kolloquien…statt.
– Es wird Träger für ein groβes Picknick der Vielfalt und Solidarität, das beispielsweise auf einem groβen öffentlichen Platz stattfinden kann.
– Es wird sich für die Publika interessieren, die von Kulturangeboten weit entfernt sind, indem es sich in den Städten und/oder Dörfern bewegt, in denen sich diese niedergelassen haben.
– Es wird Theaterstücke präsentieren, die von unterschiedlichen Mitgliedern von Bérénice produziert werden und von Partnern unterstützt oder koproduziert werden können.

Dieses Wandertheater ist eine Art verbindende Veranstaltung, der Höhepunkt des Projekts das  die unterschiedlichen geförderten künstlerischen Projekte sichtbar macht  und das die Künstler, die Vereine und die Partner in einem großen festlichen Projekt in Szene setzt. Die Bérénice Karawane wird in Metz starten und dann durch die Großregion fahren. Die Präsentation verläuft nach dem gleichen Schema, d.h. 1 Tag Transport, 2 Tage Aufbau und 3 Tage Aufführungen, Kolloquien, Ausstellungen (vom Freitag bis Sonntag) und 1 Ruhetag. In jedem Ort organisieren wir ein Kolloquium zu den Themen des Projekts.
Eine Foto- und/oder Videoausstellung mit Porträts der Einwohner der Groβregion findet ebenfalls einen Platz im Wandertheater.

 

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